Wohin im Winter, etwas Sonne sollte sein, so weit weg sollte es auch nicht sein – dieses Jahr 2017/2018 stand Madeira auf unserem Programm! Der Anflug auf Madeira hat mich sehr an die Hawaii-Inseln erinnert und auch wenn man über die Insel fährt, hatte ich oft die Erinnerung an Hawaii, nur die Temperaturen waren ein wenig anders, aber durchaus perfekt für Dezember/Januar. Wir kamen bei 23° an und hatten die erste Woche stahlblauen Himmel und immer ca. 20 °, danach wurde es etwas wolkiger, aber immer noch sehr angenehm, selbst abends konnte man ab und zu draussen sitzen und tagsüber sowieso, also eine sehr gute Winterdestination. Wenn man im Winter dort Urlaub macht, dann sollte man eine Unterkunft auf der Südseite nehmen, denn dort ist es wärmer und windstiller. Wir waren im ruhigen Westen der Insel in einem schönen Ferienhäuschen mit freien Blick aufs Meer untergebracht und das war eine perfekte Wahl. Madeira, auch die Blumeninsel genannt, ist wunderbar grün und hat sehr gut ausgebaute und beschilderte Wanderwege (bei einigen ist absolute Schwindelfreiheit angesagt, da sollte man sich vorab erkundigen!). Die Insel ist nicht groß, 57 km lang und 22 km breit, aber durch die vielen Berge (die höchste Erhebung liegt über 1800 m – unbedingt bei schönem Wetter den Sonnenaufgang auf dem Pico do Arieiro bewundern) und die schmalen, kurvigen, oft steilen Straßen braucht man viel Zeit, außerdem sollte man beim Anmieten des Autos beachten, dass man nicht das kleinste Modell nimmt, sondern ein Auto mit ein wenig mehr PS. Kulinarisch gesehen fanden wir es etwas langweilig, oft gibt es dasselbe in den Restaurants, fast immer „Espada“ (der schwarze Degenfisch, meist mit Banane) oder „Espetada“ (Fleischspieß), toll sind die Lapas (Napfschnecken mit Kräuterbutter und Zitrone) und das Bolo do Caco (ein Knoblauchbrot – ich bin nicht der große Knoblauchesser, aber dieses Brot ist super lecker, wird mit Süßkartoffeln gebacken!).
Hier ein paar Tipps zum Nachreisen
UNTERKUNFT
Casa da Ovelha in Faja da Ovelha
Schönes, total ruhig gelegenes Häuschen, man hört nur Hühner, bellende Hunde und die Kirchturmglocken (werden aber nachts abgestellt!), ab und zu laufen ein paar französische Wanderer vorbei, diese Route muss in einem französischen Wanderführer stehen und ein paar Autos auch ab und zu, aber sehr, sehr selten. Der Blick ist grandios, man hat einen freien Blick auf das blaue Meer und den Sonnenuntergang. Das Haus hat eine große Rasenfläche, direkt zum Meer hin, viele Plätze zum draussen sitzen, eine gemütlich Chill-Couch auf der Terrasse und alles ist sehr gepflegt. Drinnen ist es ebenfalls großzügig, große Küche und angrenzendes Wohn-Esszimmer und oben sind die Schlafräume. Es sind zwei Schlafräume, also man könnte auch zu viert dort übernachten, aber man hat nur ein Bad, für zwei Personen finde ich das Haus perfekt. Und wenn man nachts im Bett liegt, hat man einen Traumblick auf die Sternenlandschaft, ich habe sogar eine Sternschnuppe gesehen. Zum Einkaufen muss man fahren, es gibt einen Minimercado an der Kirche, da kann man auch mal einen Kaffee trinken und ein paar Kleinigkeiten kaufen, aber das Angebot ist äußerst reduziert. Ein paar Restaurants gibts auch in der Nähe, z.B. in Paul do Mar und Jardim do Mar (beides süße, kleine Dörfer, direkt am Meer mit guten Surfwellen) – wir sind meist nach Ponta do Pargo gefahren.
www.casaovelha.com
RESTAURANTS
Vila do Peixe – Camara do Lobos
Ein gutes Fischrestaurant in Camara do Lobos, das liegt auf dem Weg von Funchal nach Faja da Ovelha. Es ist ein großes Lokal, mögen wir ja eigentlich nicht so gerne, aber wir waren sehr zufrieden. Man hat einen schönen Blick aufs Dorf und Meer, es gibt eine offene Fischtheke, wo man sich die Fische aussuchen kann und die Weinkarte ist sehr gut sortiert.
Câmara do Lobos ist auch die Heimat des „Ponchas“, ein Getränk aus frisch gepresstem Zitronensaft, Honig und Zuckerrohrschnaps.
www.viladopeixe.com
Restaurante Santo Antonio – Estreito de Camara de Lobos
Für alle Fleischfans, riesiges Restaurant, hier isst man Espetada (Fleischspieß), jeder Tisch hat eine Vorrichtung und hier wird der Spieß hingehangen. Die Qualität des Fleisches war sehr gut.
Sonntag mittags knallvoll und sie standen an der Tür in Warteschlangen, hier gehen viele Familien zum Sonntagsessen. Im Dorf gibt es auch eine Markthalle.
www.restaurantesantoantonio.com
Casa de Cha – Ponta do Pargo
Süßes, kleines Häuschen mit schöner Terrasse, liebevoll angelegtem Kräutergarten und einem Wahnsinnsblick, direkt am Leuchtturm. Schön auch mal für einen Kaffee und hausgebackenen Kuchen.
Direkt am Leuchtturm im Westen der Insel
Restaurante O Forno – Ponta do Pargo
Das Restaurant wird von zwei Brüdern geführt, sie machen alles sehr aufmerksam. Es gibt einen großen Grill am Eingangsbereich, hier werden die großen Fleischstücke und der Fisch gegrillt. Auf der Karte findet man auch mal etwas vegetarisches und nicht nur ein Gericht. Sie geben sich sehr viel Mühe, total sympathisch.
Estrada Ponta do Pargo 316, Ponta do Pargo
Bar o Ideal – Paul do Mar
Überhaupt nichs besonders… aber es war einer unserer schönsten Mittage, inmitten der Einwohner, auf Plastikstühlen sitzend, direkt an der Straße (aber da kam nur ab und zu ein Auto vorbei), Blick aufs Meer, eiskalter Weißwein (Flasche Euro 6), ein sehr gutes Bolo do Caco (Knoblauchbrot) und super leckere Lapas (Napfschnecken), der Wirt war so goldig und wahnsinnig bemüht – tolle Stunden.
Hat keine Homepage, ist aber einfach zu finden, denn Paul do Mar ist nicht groß, am östlichen Ende von Paul do Mar.
Restaurante Quinta do Furao – Santana
Wunderschönes Anwesen mit Hotel und Restaurant und Weingut. Wir haben dort zu Mittag gegessen, sehr gutes Essen mit einem Traumblick.
www.quintadofurao.com
Boho Bistro – Funchal
Wenn man die übliche Madeira-Kost mal satt hat, das Boho bietet eine moderne Küche mit portugiesischen und internationalen Elementen.
www.larocaconcepts.com
O Tasco – Funchal
Modernes, alternatives Restaurant mit Madeira Typical Food. Sehr netter Service und die Vorspeisen waren genial, Thunfisch und Huhn „Escabeche“, in einer Essigmarinade.
www.facebook.com/otascomadeira
1811 Bistro & Wine – Funchal
Auf Madeira muss man natürlich auf jeden Fall eine Madeira oder auch mehrere probieren. Das macht man am besten in der Blandy’s Winelodge, schönes Ambiete, wir waren fast die einzigen Gäste und haben ein paar alte edle Tropfen verkostet, das gibt es alles glasweise, dabei ist auch ein Bistro, wir waren nicht drin, aber es machte einen guten Eindruck.
www.blandyswinelodge.com
Pasteleria Pau de Canela
Direkt neben der großen Markthalle „Mercado dos Lavradores“ (wird in jedem Führer beschrieben) befindet sich, wenn man vor dem Haupteingang der Markthalle steht, rechts eine Seitenstraße, gleich zu Beginn ist eine sehr gute Pasteleria, guter Kaffee, gutes Gebäck, gutes Brot, viele Einheimische genießen dort eine kleine Pause, es ist nicht schön, aber gut und typisch!
www.facebook.com/pppaudecanela
WEINE
In jedem Restaurant und in jedem Supermarkt hat man eine gute Weinauswahl. Die Weinpreise in den Restaurants sind mehr als fair und die Weine sind immer gut temperiert, hier macht es Spaß Wein zu trinken.
INSELAUSFLÜGE
Santana
Hübsches Dorf an der Nordküste, das berühmt für seine strohbedeckten Häuser ist, die man überall verstreut im Ort sehen kann. Diese kleinen Häuser aus Naturstein mit einem bis zum Erdboden hinunter reichenden Strohdach dienten über Jahrhunderte als Ställe und Wohnhäuser, und manche von ihnen werden heute noch bewohnt.
Porto Moniz
Ist der nordwestlichste Punkt der Insel, unsere Fahrt von Ponta do Pargo aus war wunderschön, die Straßen gesäumt von Hortensien, dies muss zur Blütezeit ein Traum sein. Die Hauptattraktion von Porto Moniz sind die bizarren Lavafelsen mit den Naturschwimmbecken, deren kristallklares Wasser durch die Flut täglich ausgetauscht wird, sind ein beliebter Badeort und wurden auch im Dezember genutzt.
Wer gerne wandert ist hier genau richtig, am besten kaufen Sie sich einen Wanderführer und los gehts! Boa Viagem.